Projekt Beschreibung
Multifunktionale Sport- und Begegnungsstätte an der Parteifalte – Chemnitz
1. Städtebauliches Konzept
Mit dem Neubau der Multifunktionshalle an der Parteifalte entsteht ein neuer öffentlicher Ort im Zentrum von Chemnitz. Das Projekt versteht sich als offenes Stadtelement, das Sport, Begegnung und Alltag miteinander verknüpft.
Die städtebauliche Setzung greift die bestehende Parteifalte auf und führt diese als Bewegungs- und Sichtachse in den neuen Stadtraum hinein. Eine gezielte Öffnung zum Karl-Marx-Monument schafft Orientierung und verbindet die Halle mit bestehenden Fußwegen, Parks und Hauptstraßen.
Die Zuwegungen sind bewusst durchdacht und fügen sich in das bestehende Wegenetz der Innenstadt ein. Sie ermöglichen eine klare Verbindung zwischen den umliegenden Hauptstraßen, öffentlichen Plätzen und angrenzenden Grünräumen – der Entwurf wird so Teil eines größeren städtischen Netzwerks.
Die oktagonale Form des Baukörpers bezieht sich auf die nahegelegene Stadthalle und überträgt dieses Motiv in eine eigenständige, identitätsstiftende Architektur.
2. Erschließung und Organisation
Die Haupterschließung erfolgt über zwei zentrale Eingänge an der Nord- und Südseite, jeweils unter dem balkonartigen Bauelement. Diese Eingänge führen direkt in das Innere der Halle, wo das unterirdische Spielfeld über kurze Wege erreichbar ist.
Zusätzlich bieten zwei prägnante, äußere Treppenanlagen an der West- und Ostseite Zugang zur öffentlich nutzbaren Zwischenebene. Diese fungiert als halböffentliche Plattform mit Aufenthalts- und Gastronomiebereichen.
Eine weitere Erschließungsebene wird über die im Untergeschoss angeordnete Tiefgarage ermöglicht.
3. Nutzungskonzept
Das zentrale Spielfeld liegt unter der Erde – dadurch bleibt das Volumen oberirdisch zurückhaltend, und es entsteht Raum für einen offenen, urbanen Platz.
Die Halle ist nicht nur Veranstaltungsort, sondern aktiver Teil des städtischen Alltags: Auf der Zwischenebene und im Erdgeschoss befinden sich Außencafés, die unabhängig vom Spielbetrieb geöffnet sind und eine vielfältige Nutzung ermöglichen.
So entsteht ein Ort, der auch an spielfreien Tagen belebt ist – ein sozialer Treffpunkt im Herzen der Stadt.
4. Freiraumgestaltung
Die Freiraumgestaltung folgt der geometrischen Idee des Oktagons und überträgt
diese in Form von Sitzbänken mit integrierten Baumpflanzungen.
Diese Elemente schaffen Zonen mit hoher Aufenthaltsqualität, gliedern die Fläche und fördern soziale Nutzung. Der Außenraum bleibt flexibel und einladend – offen für Alltag, Veranstaltung und Begegnung.
Die Wegeführung vernetzt das Gelände logisch mit seiner Umgebung. Besonders die Öffnung entlang der Parteifalte ermöglicht eine durchgängige Verbindung vom Karl- Marx-Monument bis zu den angrenzenden Parkanlagen und unterstützt die übergeordnete Verknüpfung mit dem öffentlichen Raum.
5. Architektonischer Ausdruck
Das Gebäude folgt einer klaren Geometrie: Die oktagonale Grundform schafft
Orientierung, Wiedererkennbarkeit und vermittelt zwischen Bauwerk und Stadt.
Die Fassadengestaltung ist offen und zurückhaltend – sie unterstützt die Idee der Zugänglichkeit und macht das Innere der Halle von außen erlebbar.
Das Zusammenspiel von kompaktem Baukörper, offener Zwischenebene und aktiviertem Stadtraum erzeugt ein Gebäude, das nicht abschließt, sondern einlädt.
6. Zielsetzung
Ziel des Entwurfs ist die Entwicklung eines Stadions, das weit über den klassischen
Veranstaltungsbetrieb hinaus funktioniert.
Die Halle wird zum öffentlichen Raum, zum sozialen Knotenpunkt im Alltag der Chemnitzer/-innen – ein Ort, der verbindet, statt zu trennen. Offen, integrativ und identitätsstiftend.


