Projekt Beschreibung
THE CORNER Auf den Spuren der Gründerzeit
Der Entwurf „The Corner – auf den Spuren der Gründerzeit“ transformiert einen vergessenen Parkplatz in Chemnitz zu einem lebendigen Stadtbaustein mit klarer IdenCtät. Die Neugestaltung des Platzes in Chemnitz basiert auf einer historischen Karte aus dem Jahr 1936. Die damalige Gliederung in vier Felder sowie die Wegachsen und Straßennamen wurden aufgegriffen und zeitgemäß interpreCert. Der Entwurf verbindet historische Bezüge mit aktuellen städtebaulichen, sozialen und ökologischen Anforderungen zu einem lebendigen und vielfälCgen Stadtraum.
Architektur der Mul5funk5onsarena
Im größten und freistehendsten der vier Felder, im nördlichen Bereich des Platzes, erhebt sich die neue Halle als architektonisches und gesellschaWliches Zentrum. Ihre PosiCon ist leicht in das Platzinnere eingerückt. So setzt sie ein deutliches Statement, bricht bewusst mit der historischen Strenge und öffnet neue Blickbeziehungen entlang der Wegachsen. Der Fokus wurde gezielt auf das Gebäude gelenkt, das sowohl räumlich als auch funkConal das Herzstück des gesamten Ensembles bildet. Die Halle schließt den Platz gleichzeiCg zur Straße hin ab und schaY dadurch eine klare, schützende Raumkante zum umgebenden Verkehr. Architektonisch wird sie durch eine sichtbare Tragstruktur geprägt, die Transparenz und technische Klarheit vermi\elt. Das zurückgesetzte, vollverglaste Erdgeschoss öffnet sich zum Platz hin und lässt Innen- und Außenraum visuell und atmosphärisch verschwimmen. Dadurch stehen Offenheit und Zugänglichkeit im Mi\elpunkt. Das Dach der Halle ist extensiv begrünt, gleichzeiCg ist es mit Photovoltaikanlagen ausgesta\et, die nicht nur den gesamten Energiebedarf der Halle decken, sondern auch überschüssigen Strom in das lokale Netz einspeisen. PerspekCvisch steht dieser auch angrenzenden Gebäuden zur Verfügung.
Die übrigen drei Felder sind themaCsch differenziert, bieten jedoch ein gemeinsames Ziel: die akCve Teilhabe unterschiedlicher Menschen an einem offenen, gestaltbaren Stadtraum.
Kunst- und Kulturfeld
In dem Kunst- und Kulturfeld entsteht aus dem bestehenden Gebäude ein Pavillon, der Raum für Kunst, Theater, Workshops und temporäre Veranstaltungen bietet. Geplant ist eine KooperaCon mit der Kunstsammlung Chemnitz sowie weiteren lokalen Galerien und freien Kunstschaffenden, um das Feld dauerhaW kuratorisch zu bespielen und als lebendigen Ort zeitgenössischer Kultur zu etablieren. Als offene Placorm für kreaCve Ausdrucksformen wird der Pavillon so zum Katalysator des kulturellen Lebens und zur Bühne für alle, die sich akCv einbringen möchten.
Der Scha<engarten
Der Scha\engarten soll als Ort der Ruhe und Entspannung dienen. Die bewachsene Drahtpergola bildet das Rückgrat des Gartens. Darunter wachsen scha\enverträgliche, teils essbare Pflanzen, die den Besucher: innen ein natürliches, geschütztes Umfeld bieten. Ergänzt wird der Garten durch einen flachen Wasserspiegel, der als ruhiges Gestaltungselement fungiert. Er reflekCert Licht und Bewegung, kühlt die Umgebung und macht den Garten zu einer städCschen Oase, die Aufenthaltsqualität und Mikroklima gleichermaßen stärkt.
Spiel- und Spor>eld
Im Spiel- und Sporield stehen Bewegung und generaConsübergreifende Spiele und Begegnungen im Fokus. Die Angebote sind inklusiv und barrierefrei gestaltet: von Spielbereichen für Kinder über sportliche Zonen für Jugendliche bis hin zu Bewegungsangeboten für ältere Menschen. Das Feld fördert AkCvität und soziale InterakCon im öffentlichen Raum.
Landscha@liche Gestaltung und Platzorganisa5on
Der gesamte Platz ist von einer Rahmung aus Pappeln eingefasst, was eine starke räumliche Kontur schaY. Entlang der historischen Wegachsen sorgen rosa blühende Kirschbäume für saisonale Akzente und betonen die lineare Struktur des Ortes. Das bestehende Café wurde nicht nur erhalten, sondern durch zusätzliche Baumpflanzungen aufgewertet. Der grüne Charakter des Platzes wird dadurch gestärkt, ohne die Nutzbarkeit einzuschränken. Zudem wird das Erdgeschoss des bestehenden Gebäudes „Parteisäge“ akCviert: Es entstehen öffentlich zugängliche, kleinteilige Räume mit niedrigen Mieten für subkulturelle Nutzungen und urbane Alltagsangebote. Damit wird das Gebäude funkConal neu aufgeladen und dauerhaW belebt. Zwei gezielte Durchbrüche entlang der historischen Wegachsen öffnen das Gebäude zusätzlich und sie schaffen neue Querbeziehungen und ermöglichen weitere Zugänge zum Gelände, insbesondere auch für Fans bei Veranstaltungen. Zur besseren Erschließung und Vermeidung von Staus und Flaschenhals-SituaConen befinden sich an den Haupteingängen zwei großzügige Vorplätze, die als Verteilerzonen fungieren und auch kleinere Versammlungen oder Aufenthalte ermöglichen.
Mobilität und Erreichbarkeit
Das Mobilitätskonzept wurde gezielt auf eine verkehrsreduzierte und nachhalCge Nutzung ausgelegt. Die bestehende Bushaltestelle an der Brückenstraße wird so ausgebaut, dass sie auch für Shu\le-Busse nutzbar wird. So können beispielsweise Besucher:innen von Veranstaltungen oder Fans bequem außerhalb der Innenstadt parken und per Shu\le direkt zum Gelände anreisen – über eine eigene Haltestelle direkt vor der Parteisäge. Die vorhandene Tiefgarage wird weiterhin genutzt, ist jedoch ausschließlich für Mitwirkende und Akteure der Halle vorgesehen – so bleibt der Platz oberirdisch weitgehend autofrei und für Fußgänger:innen sowie Radfahrer:innen a\rakCv. Ergänzend dazu entsteht vor der Halle ein Fahrradparkhaus mit 300 Stellplätzen, das zur Förderung der sanWen Mobilität beiträgt.
Der neue Platz in Chemnitz ist ein offener, vielseiCger und zukunWsorienCerter Stadtraum, der auf historische Strukturen verweist, ohne in ihnen zu verharren. Mit der Halle als architektonischem und gesellschaWlichem Zentrum, einer klaren Raumstruktur, themaCsch gegliederten Feldern und einer nachhalCgen Infrastruktur entsteht ein Ort der Begegnung, Teilhabe und IdenCtät – ein lebendiger Stadtraum für alle.


