Projekt Beschreibung
Vorwort
Der Beitrag zum europäischen Architekturwettbewerb für Studierende „Chemnitz Inside: Upgrade+Connect“ versteht die bestellte großformatige Mehrzweckhalle mit Sport- und Kulturcampus als großen Beitrag zum Kulturellen Angebot in der Innenstadt von Chemnitz. Somit soll das Gebäude einen möglichst öffentlichen Charakter haben und mit den Menschen in seiner Umgebung in einen stetigen Dialog treten. Die Mehrzweckhalle muss um sich herum einen öffentlichen Ort im Freien schaffen, welcher sowohl große Veranstaltungen bedienen als auch informelle Kultur fördern und fordern muss.
Städtebau
In dem Projekt wird eine, aus zwei zueinander verdrehten Volumen bestehende, Mehrzweckhalle geschickt in den Stadtraum eingebettet, indem der Sockel mit seiner Gebäudekante die zwei Hauptzugänge des Areals miteinander verbindet und eine klare, wirksame Achse bildet. Währenddessen dreht sich die Halle in dem höheren Volumen nach hinten und orientiert sich an der umliegenden Bebauung. Das Gebäude wird ein städtebauliches Bindeglied, welches die Ausrichtung der komplexen Umgebungsbebauung vermittelt und deren Mitte ergänzt.
Das Gebäude grenzt den Perimeter in zwei Seiten ein. Im nordwestlichen Teil des Areals befinden sich Ruhewiesen mit Bäumen und Tischtennisplatten, sowie der Außenbereich zweier Restaurants. Der südöstliche Teil des Areals bietet Platz für Beachvolleyball- und Basketballplätze, sowie Wiesen und einen Kinderspielplatz. Hier befindet sich zudem die Stadtbühne welche das Areal auch zum Kulturcampus weiter entwickeln soll.
Ein Kiosk mit freier Außenbestuhlung soll den Platz des Kulturcampuses auch unabhängig der Mehrzweckhalle bespielen und das öffentliche Angebot auf dem Vorplatz der Halle ergänzen.
Gebäude
Der Sockel ist über drei Zugänge erschlossen, welche orthogonal zur Halle und somit gedreht im Stadtraum stehen. Die Halle wird durch einen überhöhten Ring erschlossen, welcher gastronomische Angebote sowie Ticketing, Garderoben und Sanitäranlagen beinhaltet. Der Erschließungsring ermöglicht einen Rundlauf um die Mehrzweckhalle. Die Nordwest Tribüne wird über Treppen aus dem Erdgeschoß heraus mittig erschlossen, während sich der Ring im Südosten unter die Stadtbühne schiebt und die Tribünenzugänge auf Spielfeldniveau im ersten Untergschoß ermöglicht. Dieser Geschoßsprung wird über zwei große Treppen in den Viertelkreisen des Erschließungsrings bewältigt. Im ersten Untergeschoß befinden sich Umkleiden, Technikräume, Lagerflächen und sonstige für den Hallenbetrieb relevanten Flächen. Auch die Anlieferung ist hier verortet. Autos gelangen über zwei Rampen auf das zweite Untergeschoß, wo sich 285 Parkplätze befinden. Die geforderten 500 Parkplätze werden auf Grund der exzellenten Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, die unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof Chemnitz und weiteren Parkmöglichkeiten in der direkten Umgebung als unverhältnismäßig betrachtet.
Stadtbühne
Zentraler Entwurfsaspekt dieses Projektes ist eine große Stadtbühne, welche sich an der südöstlichen Fassade des Gebäudes zum Campus hin orientiert. Die Bühne ist durch fünf Stufen vom Erdboden abgegrenzt, bleibt aber in ihrem Charakter und der Nutzung jeder
Zeit für die Öffentlichkeit begeh- und nutzbar. An der hinteren Seite der Stadtbühne befindet sich eine großformatige Verglasung, welche direkten Blick in die Mehrzweckhalle ermöglicht. Die Bühne soll somit in zwei Richtungen einmal als Schauplatz zum Campus und einmal als Tribüne zur Halle funktionieren. Somit soll der Mehrzweckhalle ein öffentlich sozialer Charakter verliehen werden, indem sie jeder Zeit Einblick in ihr Innerstes ermöglicht und gleichzeitig einen festen Veranstaltungsort im Freien etabliert.
Konstruktion
Die hybriden Konstruktionen der beiden Gebäudevolumen werden klar voneinander getrennt. Die Halle wird von einem Stahlbau mit großen Fachwerkträgern überspannt, welche ihre last über Stützen linear bis ins Fundament abgeben können. Die Tribünen bestehen aus vorgefertigten Betonteilen. Idealerweise aus Recyclingbeton. Der dreigeschoßige Sockelbau ist Holz- Skelettbau mit Stützen in der Fassadenebene und geringen Spannweiten geplant.
Somit wird in diesem Projekt darauf abgezielt, jedes Material seinen besten Eigenschaften entsprechend einzusetzen.
Die Fassade ist nach Standard PV-Element Größen gerastert, wodurch es möglich wäre gefärbte PV-Module einfach de- montierbar an der Fassade anzubringen und auf Grund der großen Fassadenfläche einen hohen Ertrag an Erneuerbaren Energien zu erreichen.


