Projekt Beschreibung

In den letzten Jahren hat die Stadt Chemnitz deutschlandweit einige (positive wie negative) Aufmerksamkeit bekommen.

Mit der Bewerbung zur Kulturhauptstadt wurde die Dualität innerhalb der Stadt zum Hauptthema, wobei hier vor allem die ungesehenen Potentiale der Stadt thematisiert wurden.

Im Rahmen des Wettbewerbs habe ich mich zunächst innerhalb einer Gruppe mit dieser Stadt auseinandergesetzt, da wir alle bislang kaum einen Eindruck oder Bezug zu dieser Stadt hatten.

Uns wurde schnell klar, dass die Geschichte der Stadt eine immense Auswirkung auf ihre demografische Entwicklung und politische Orientierung hat, vermutlich noch sehr viel mehr als in den meisten anderen deutschen Städten.

Für mich wurde die gesellschaftliche Entwicklung, die Alterung und die zunehmende Migration in einer politisch so gespaltenen Stadt schnell zum Them. Was wäre, wenn wir das ungesehene Potential einer Sportstätte und dieses „Innenhofs“ nutzen, um der Integration eine helfende Hand zu reichen?

Der Chemnitz-Archipelago soll als Areal nicht nur eine Arena sein, die für Spiele und Konzerte genutzt werden kann, sondern durch ihre Grünflächen, Spielflächen, Sportflächen und Formen zum Mehrwert der Innenstadt außerhalb der vorgegebenen Gebäudenutzung sorgen. Gastronomie und Ausstellungsmöglichkeiten im Nebengebäude generieren Zustrom, auch wenn gerade kein Spiel stattfindet. Die Wasserfläche und Grünflächen bilden einen Naherholungscharakter. Neben der Arena befinden sich Grünflächen und öffentliche Sportflächen, die sowohl bei Pausen zwischen den Spielen als auch ganz ohne Programm genutzt werden können. Die Grünflächen können ganz nach Bedarf angeeignet, umgenutzt oder einfach angenommen werden. Es soll ein Platz für Begegnungen entstehen, da gesellschaftliche Integration oft im Nachhinein schwer ist. Sie fängt bei den jüngsten an von uns an und wird weitergegeben.

Die Arena liegt größtenteils unterirdisch, um dem Bauwerk eine gewisse Wucht zu nehmen, damit die umliegenden Flächen trotz des riesigen Gebäudes nicht in Konkurrenz zu einem Hochhaus untergehen. Die Arena steht nicht in Konkurrenz zu der Parteifalte und dem Karl-Marx- Kopf, sie fügt sich in den Zwischenraum im Innenhof ein und wertet das Gebiet auf. Die Grüninseln sollen über ihre Form zusammen mit den neuen Durchgängen zu einer Verbindung von Altem und Neuem führen und die bestehenden Strukturen auflockern und einladender gestalten.

Sowohl Arena als auch Nebengebäude haben eine Fassade mit vorgespannten Stoffpaneelen, welche auf Chemnitz reiche Geschichte mit der Webe- und Stoffindustrie anspielen sollen. Die Stofffassaden können mit lokalen Künstlern zusammen bemalt, besprüht und ausgetauscht werden, damit die Gebäude mit der Stadt und ihren Bewohnern mitgehen kann.