Projekt Beschreibung

1. Leitidee / Städtebauliches Konzept

Der Entwurf fokussiert eine kompakte, multifunktionale Sport- und Veranstaltungshalle als städtebaulichen Solitär, die sich klar in die bestehende Körnung von Stadthalle, Theaterplatz und Brühlviertel einfügt. Durch Fußwegachsen wird das Quartier vernetzt und mit den angrenzenden Freiräumen verbunden. Dabei entsteht ein urbaner Campus, der Kultur, Sport und öffentliche Nutzung miteinander verknüpft und den öffentlichen Raum nachhaltig aufwertet. Das Entwurfsgebiet ist von allen Seiten fußläufig erreichbar.

2. Architektonisches Konzept und Stadtgrün

Die oval geformte Halle ist funktional auf die Anforderungen von Sportveranstaltungen und kulturellen Events optimiert. Die kompakte Bauweise reduziert den Energiebedarf und ermöglicht effiziente Nutzungsabläufe. Die Halle ist teilweise tiefergesetzt, wodurch sie im Außenraum von einem erhöhten Freiraumring eingefasst wird, der eine zweite „Arena“ bildet und als vielseitig nutzbarer Aufenthaltsbereich fungiert.
Der Innenraum ist flexibel gestaltet: Die Arena eignet sich für Eishockey, Basketball, Konzerte und weitere öffentliche Veranstaltungen. Das großzügige Erdgeschossfoyer mit umlaufendem Ring öffnet sich bei Bedarf zum städtischen Forum und schafft so einen fließenden Übergang zwischen innen und außen. Der Durchgang der Parteisäge wird über zwei Geschosse geöffnet und vergrößert, um die Verbindung im Quartier zu stärken.
Vor dem Haupteingang entsteht ein großzügiger Vorplatz, der ausreichend Raum für den Aufenthalt der Besucher bietet, inklusive Imbissständen und Foodtrucks, sowie die Umnutzung des Erdgeschosses der Parteisäge, ein lebendiger Treffpunkt vor der Halle.
Als herausragendes Merkmal verbindet ein schwebendes, begrüntes Dach die Halle mit dem umgebenden Stadtgrün. Dieses Gründach kann über zwei großzügige Grüne Rampen erschlossen werden – von Süden aus dem neu geschaffenen Grünzug und von Osten entlang der Straße der Nationen – und dient als öffentlich zugänglicher Landschaftsraum. Das Dach fungiert als Biotop, das urbanen Lebensraum für Pflanzen, Insekten und Vögel bietet und die grüne Struktur der Stadt fortsetzt.

3. Nachhaltigkeit

Das Gebäude verfolgt eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie: Die kompakte Form minimiert Wärmeverluste, während extensive Dachbegrünung

und integrierte Photovoltaikmodule die CO2-Bilanz deutlich verbessern. Ein regeneratives Energiekonzept kombiniert Wärmepumpen, Solarthermie und Rückgewinnungssysteme, um den Energiebedarf weitgehend aus erneuerbaren Quellen zu decken. Das Regenwassermanagement ist intelligent konzipiert und speist sowohl die Sanitäranlagen als auch die Bewässerung der Grünflächen. Die Auswahl der Materialien berücksichtigt Recyclingfähigkeit, Langlebigkeit und regionale Verfügbarkeit. Das intensiv begrünte Dach wirkt als thermische Pufferzone, verbessert das Mikroklima im Quartier und fördert die Biodiversität als lebendiger Lebensraum mitten in der Stadt.

4. Ergänzung: Freiraum und Brückenstraße

Der Rückbau der Brückenstraße schafft zusätzlichen öffentlichen Grünraum, der historische stadtgrüne Strukturen aufgreift und Teile des unterirdischen Chemnitz- Kanals wieder offenlegt. Diese Maßnahme stärkt das ökologische Band zwischen Stadthallenpark und historischem Zentrum und ergänzt das grüne Gesamtkonzept rund um die Halle. Der Grünzug verbessert die Aufenthaltsqualität und unterstützt die Entstehung eines urbanen Biotops.

5. Mobilitäts- und Erschließungskonzept

Die Verkehrsführung trennt Besucher-, Liefer- und VIP-Verkehr auf verschiedenen Ebenen, um effiziente Abläufe zu gewährleisten und den öffentlichen Raum vom Verkehr zu entlasten. Der Haupteingang im Erdgeschoss an der Straße der Nationen ist optimal an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen und fördert die fußgängerfreundliche Erschließung. Ein zweiter Eingang öffnet sich zum Grünzug. Die Anlieferung sowie die Zufahrt zur Tiefgarage sind unterirdisch an der Mühlenstraße organisiert, wodurch Störungen im Fußgängerbereich vermieden werden. VIP- und Rettungszufahrten liegen im Untergeschoss an der Karl- Liebknecht-Straße. Die Tiefgarage bietet Platz für ca. 500 PKW, 20 Busse, 1.000 Fahrräder sowie 150 Mitarbeiter- und VIP-Stellplätze.

6. Besonderheiten

Die Halle ist modular nutzbar: Mobile Tribünen und flexible Trennwände ermöglichen eine Vielzahl an Veranstaltungsformaten – von Sportereignissen bis zu Konzerten und öffentlichen Foren. Die transparente Fassadengestaltung schafft einen offenen Dialog zwischen Innen- und Außenraum und unterstreicht den urbanen Forumsgedanken. Das Gebäude kann bei Bedarf vollständig geöffnet werden, um eine maximale öffentliche Zugänglichkeit zu gewährleisten. Im Außenraum wird ein Skulpturenpark eingerichtet, der wechselnde Ausstellungen im Bezug zum Kunstthema Chemnitz beherbergt. Inspiriert von den „lila Streifen“ als bekanntes Gestaltungselement in der Stadt, verbindet der Park Kunst, Kultur und Natur und bereichert das Umfeld der Halle.