Mit der Aufstellung einer Informations- und Beteiligungsstele am 5. August 2025 auf dem Platz vor dem Museum Gunzenhauser startet die nächste Phase eines besonderen Projektes zur Mitgestaltung städtischer Plätze. Die Stele markiert den offiziellen Auftakt zum Reallabor, das am 30. August 2025 unter dem Titel „Mach’s zu deinem Platz – Platzvisionen in Bewegung“ an gleicher Stelle stattfinden wird.
Das Format ist eingebettet in das Programm zur Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 und steht exemplarisch für ein zentrales Anliegen des Kulturhauptstadtjahres: Stadt gemeinsam denken, mitgestalten und für die Zukunft lebenswert machen.
Ein Format mit Geschichte – und mit Zukunft
„Platzgeschichten – Platzvisionen – Platzgestaltung“ ist ein mehrjähriges Beteiligungsformat der Architektenkammer Sachsen (Architektenkammergruppe Chemnitz), das seit 2023 jährlich öffentliche Plätze in Chemnitz in den Fokus rückt – als soziale Orte, Erfahrungsräume und Gestaltungspotenziale im urbanen Alltag.
- 2023 stand der Bahnhofsvorplatz im Zentrum: Zwischen Mobilität, Ankommen und Willkommenskultur wurden Visionen für einen zeitgemäßen ersten Eindruck von Chemnitz entwickelt. Parallel wurde der Seeberplatz neu gedacht – als Alltagsplatz mit grünem Potenzial.
- 2024 rückte der Stefan-Heym-Platz vor dem smac in den Mittelpunkt. Hier wurden historische Dimensionen, museale Inhalte und städtischer Raum produktiv verbunden – mit dem Fokus auf Dialog, Erinnerung und Zukunft.
- 2025, im Jahr der Kulturhauptstadt, richtet sich der Blick nun auf gleich zwei prominente Stadträume:
- den Platz vor dem Museum Gunzenhauser,
- sowie das Areal vor und hinter dem Karl-Marx-Monument, das im weiteren Jahresverlauf zum Lichterfestival im September Thema sein wird.
Den Auftakt bildet das Reallabor am 30. August 2025 vor dem Museum Gunzenhauser, das mit der Aufstellung der Stele am 5. August sichtbar vorbereitet wird.
Die Stele – Einladung zur Beteiligung
Die wandernde Stele ist mehr als ein Hinweisschild. Sie ist ein Beteiligungsinstrument und macht sichtbar, was derzeit im Entstehen ist: ein Raum für neue Ideen. Bereits ab dem 5. August lädt sie Passant: innen und Museumsbesucher: innen ein, sich mit dem Platz auseinanderzusetzen. Wie erleben wir diesen Ort heute? Was fehlt? Was wäre wünschenswert?
Eine Umfrage steht online als Fragebogen (Dauer ca. 5 Minuten) allen Interessenten zur Verfügung unter:
https://bildungsportal.sachsen.de/umfragen/limesurvey/index.php/413858?lang=de
Warum der Platz vor dem Museum Gunzenhauser?
Der Museumsplatz ist ein vielgenutzter, aber gestalterisch wenig definierter Ort. Besonders deutlich wurde das zuletzt im Kontext der Ausstellung „European Realities“, die bis zum 10. August 2025 zahlreiche Besucher: innen anzieht bzw. anzog. Viele Menschen treffen hier aufeinander:
- Menschen, die auf Führungen warten,
- solche, die den Besuch bei einem Kaffee ausklingen lassen möchten,
- andere, die nach dem Museumsbesuch das Gesehene reflektieren wollen.
Gleichzeitig ist der Platz stark vom Verkehr geprägt – das direkte Erlebnis des Museumsgebäudes wird durch Lärm und fehlendem Rückzugsraum gestört. Die Idee: Kunst und Stadt sollen nicht an der Museumstür enden.
Der Platz hat das Potenzial, Teil des Museums zu werden – als gestalteter Außenraum, Ruhezone, grüne Insel und offene Einladung zur kulturellen Teilhabe.
30. August 2025 – Das Reallabor als Höhepunkt
Unter dem Motto „Mach’s zu deinem Platz – Platzvisionen in Bewegung“ lädt das Reallabor am 30. August von 14:00 bis 18:00 Uhr alle Interessierten ein, sich aktiv einzubringen.
Mit Musik, kreativen Mitmachstationen, historischen Einblicken, künstlerischen Aktionen und einer offenen Gesprächsatmosphäre wird der Platz selbst zum Thema – und zum Arbeitsfeld.
Direkt im Anschluss um 18:00 Uhr eröffnet im Museum Gunzenhauser die Ausstellung „WIN/WIN – Die Kunstankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen 2025“, die aktuelle Werke aus der sächsischen Gegenwartskunst zeigt – ein gelungener Übergang vom Stadtraum ins Museum und zurück.
Gemeinsam Stadt gestalten
- Das Format „Platzgeschichten – Platzvisionen – Platzgestaltung“ steht für einen offenen, kooperativen Stadtentwicklungsansatz. Es fragt:
Welche Geschichten prägen unsere Plätze? - Welche Visionen haben wir für sie?
- Wie können wir ihre Gestaltung demokratisch verhandeln?
Mit dem Auftakt am Museum Gunzenhauser wird das Format weitergeschrieben – sichtbar, hörbar, gemeinsam.